"Mitbestimmen statt Zuschauen - Demokratie in die Hand nehmen": Unter diesem Motto beschäftigten sich junge Migrantinnen und Migranten anlässlich des Josefstags mit dem Leben und Handeln in der Demokratie. Begleitet vom Bildungsträger IN VIA Unna e.V. und dem Jugendmigrationsdienst des Caritasverbandes für den Kreis Unna e.V. gestalteten die 17- bis 25-Jährigen eine Tafel zum Thema und diskutierten in Gruppen, welche Werte sie mit der Demokratie verbinden und was diese für ihr Leben und ihren Alltag bedeuten. Was ist eigentlich Gerechtigkeit? Wie wichtig ist Freiheit? Und können wir die Wahlen in Deutschland mit denen in Syrien unter der Diktatur Assads vergleichen?
Mitdiskutiert haben auch Landrat Mario Löhr und der Weihbischof Josef Holtkotte. Ihn interessierte auch, wie weit die jungen Migranten von Ausgrenzung betroffen seien. Lubana Kisanieh (20), die mit elf Jahren aus Syrien geflüchtet war und vollkommen akzentfreies Deutsch spricht, berichtete davon, einen bereits zugesagten Praktikumsplatz nicht bekommen zu haben: "Die Verantwortliche hatte einige Zeit nach der Zusage nach meinem Geburtsort gefragt. Danach war der Platz plötzlich nicht mehr verfügbar", sagt die 20-Jährige. "Ansonsten komme ich aber sehr gut in Deutschland zurecht."
Auch Saikou Diallo ist neun Jahre nach seiner Ankunft in Deutschland glücklich mit seinem Leben: "Ich kann heute sagen, dass ich voll angekommen bin."