Auf seinen rund 400 Quadratmetern Verkaufsfläche bietet der Markt an der Hemmerder Dorfstraße ein Lebensmittel-Vollsortiment an. Behinderte und nichtbehinderte Menschen arbeiten hier gemeinsam und sorgen täglich dafür, dass alle wichtigen Lebensmittel ohne weite Wege, mitten im Dorf erhältlich sind.
Das hat lange gut funktioniert, sprich: Der Supermarkt hat über viele Jahre mindestens eine schwarze Null erwirtschaftet. "Das hat uns stets gereicht. Denn als sozialer Träger zielen wir nicht auf große Gewinne ab", sagt Ralf Plogmann. Doch das Einkaufsverhalten habe sich in der jüngeren Vergangenheit verändert, so der Caritas-Vorstand. Ältere Kundinnen und Kunden, die ihren gesamten Lebensmittelbedarf im carekauf gedeckt hätten, würden weniger, während die Jüngeren ihre Einkäufe eher außerhalb Hemmerdes erledigen würden, sagt Plogmann. "So machen wir jeden Monat Minus, und das können wir nicht auf Dauer verantworten."
Auf der Kostenseite sind im vergangenen Jahr alle machbaren Maßnahmen erfolgt, um die Situation zu verbessern. So wurden die Öffnungszeiten verkürzt, eine ausgelaufene Stelle nicht neu besetzt und die Energiekosten optimiert. Doch das reiche bei Weitem nicht, so Ralf Plogmann. "Der Markt braucht mehr Kunden und mehr Umsatz. Das ist die einzig verbliebene Lösung, um ihn dauerhaft aufrecht zu erhalten."
Ralf Plogmann weiter: "Wir sind froh, jetzt seit bereits 14 Jahren die Lebensmittelnahversorgung sicher gestellt und dabei benachteiligten Menschen einen voll bezahlten Arbeitsplatz geboten zu haben. Auch wenn es nicht weitergehen sollte, bleibt dies ein schöner Erfolg, für den viele Menschen engagiert gearbeitet haben."
Die Zukunft des Supermarktes wird sich in den kommenden Monaten entscheiden. Denn mit der Neueröffnung des großen Edeka-Marktes im benachbarten Werl kommt eine weitere Herausforderung auf den carekauf zu. "Sollten sich die Umsatzerlöse durch einen Bewusstseinswandel der Hemmerder Bürgerinnen und Bürger trotzdem erhöhen", so Ralf Plogmann, "können wir weiter machen - andernfalls nicht."