394 Menschen suchten 2021 die Beratungsstelle in der Hansastraße in Unna auf - und das trotz der weiter grassierenden Corona-Pandemie und den damit verbundenen Sicherheitsmaßnahmen. Damit lag die Zahl fast gleichauf mit dem Rekordjahr 2020, als sich 405 Wohnungslose Beratung und Unterstützung suchten. Inzwischen sind auffällig viele sehr junge Erwachsene unter den Klientinnen und Klienten. 2020 waren es noch 9, 2021 hingegen schon 36.
Diese bisher einmalige drastische Steigerung führt Anita Steffen, Beraterin in der Wohnungslosenhilfe, auf die besonderen Corona-Bedingungen und die damit verbundenen familiären und arbeitsmarkttechnischen Probleme zurück. "Begonnen Ausbildungen wurden unterbrochen, bereits vereinbarte konnten nicht angetreten werden", sagt Anita Steffen. Gleichzeitig habe die Corona-Situation Familien über Gebühr belastet: "Konflikte wurden verschärft und führten in vielen Fällen zum Bruch mit der Familie und schließlich zum Rauswurf aus dem bisherigen Zuhause."
"Eine Folge von Corona": Beraterin Anita Steffen berichtet von besonders vielen jungen Wohnungslosen im Jahr 2021Henryk Brock