Mit dem Palliativ- und Hospiznetzwerk Schwerte hat sich die Betreuung schwerkranker Menschen massiv verbessert. Daran konnte auch die Corona-Pandemie nichts ändern.
2018, noch vor der Corona-Pandemie mit all ihren Einschränken, nahm das Palliativ- und Hospiznetzwerk seine Arbeit auf. Ärztinnen und Ärzte, das Marienkrankenhaus, Pflegedienste, Sanitätshäuser, Kirchengemeinden, ehrenamtliche Trauerbegleiter und weitere engagierte Akteure schlossen sich zusammen, um das Leben schwer erkrankter bzw. sterbender Menschen und ihrer Angehörigen zu verbessern. Der Gedanke hinter der Initiative: Schwer erkrankte Menschen benötigen sehr viele verschiedene Hilfen in sehr kurzer Zeit. Nur, wenn sich die einzelnen Anbieter vernetzen und über kurze Wege abstimmen, kann die Unterstützung schnell, individuell und in hoher Qualität erfolgen.
Bernd Unkelbach (62) gehört zu den Netzwerkmitgliedern seit der Gründung. Als ehrenamtlicher Mitarbeiter des Ambulanten Malteser Hospizdienstes Schwerte begleitet er Menschen auf ihrem letzten Weg, unterstützt sie dabei, ihre Krankheit und auch den Tod anzunehmen. "Je enger wir alle zusammenarbeiten, desto besser gelingt die Hilfe", sagt Unkelbach.
Auch Johannes Neuser und Sandra Bergemann von der Caritas-Sozialstation Schwerte-Holzwickede freuen sich über den Erfolg des Projekts. "Wenn jemand mit einer schlimmen Diagnose und schwerwiegenden Einschränkungen aus dem Krankenhaus entlassen wird, müssen die Vorbereitungen ganz schnell gehen", erklärt Johannes Neuser. "Da muss dann zum Beispiel innerhalb von 24 Stunden ein Pflegebett organisiert werden. Und das funktioniert mit unserer Netzwerkarbeit."
Erstes Treffen der Mitglieder des Palliativ- und Hospiznetzwerks seit Corona (im Bootshaus)Jan Wandschneider
Ob die Einstellung einer Schmerzpumpe, die Hilfe im Haushalt oder entlastende Gespräche mit den Angehörigen: "In der Gemeinschaft geht alles Hand in Hand, weil wir für jeden Fall Ansprechpartner haben", berichtet Sandra Bergemann, die auf die ambulante Pflege von Palliativpatienten spezialisiert ist.
Durchschnittlich fünf, oft auch mehr Anfragen schwer erkrankter Menschen oder ihrer Angehörigen nimmt das Netzwerk jeden Monat an. "So konnten wir trotz der einschränkenden Corona-Bedingungen schon vielen Menschen in der schwersten Phase ihres Lebens mit vereinten Kräften helfen", bilanziert Johannes Neuser, Pflegedienstleiter der Sozialstation Schwerte-Holzwickede.