Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen, um ihr Leben, ihre Würde und ihre Freiheit zu retten, erleben starke psychische Belastungen. Die einschneidenden Erlebnisse im Herkunftsland oder auf der Flucht führen häufig zu Traumata und erschweren den Start in ein neues Leben. Verständigungsschwierigkeiten, der mangelhafte Zugang zum Gesundheitssystem und soziale Isolation verschärfen diese kritische Lage noch.
Das neue Kontakt-Café soll solchermaßen belastete Menschen auffangen, Halt geben und Anlaufstelle für weiterführende Hilfen sein. Das Sozialpsychiatrische Zentrum des Caritasverbandes richtet das Café in seiner Kontakt- und Beratungsstelle in der Kleine Burgstraße ein. Hier finden psychisch erkrankte Menschen schon seit über zwanzig Jahren täglich Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen, unter Menschen zu kommen und sich in geschützter, zwangloser Atmosphäre zu beschäftigen. Diese Erfahrung und Kompetenz kombiniert der Caritasverband nun mit den Angeboten seines Migrations- und Integrationsdienstes. Denn die Berater dieses Dienstes haben nicht nur Zugang zu geflüchteten, psychisch belasteten Menschen, sondern kennen sich auch in ausländerrelevanten Fragen aus.
Das Kontakt-Café des Caritasverbandes ist eines von 17 Projekten in ganz Nordrhein-Westfalen, die im Rahmen einer Ausschreibung des Landesgesundheitsministeriums ausgewählt und nun für ein Jahr gefördert werden. "Seelische Gesundheit ist mit entscheidend für eine gelingende Integration", erklärt Landesgesundheitsministerin Barbara Steffens dazu. Durch Maßnahmen wie das Kontakt- Café in Unna sollen "Flüchtlinge frühzeitig Unterstützung erhalten, um schwere psychische Krisen möglichst zu vermeiden und so die Integration zu erleichtern."