Aus der Sicht aller anderen Mitarbeiter im Caritasverband war Roland Löhr schon immer da. Er startete 1984 in der Wohnungslosenhilfe, ganze fünf Tage nachdem der Dienst gerade gegründet worden war.
Als Berater in der Wohnungslosenhilfe hat Roland Löhr in seiner langen Tätigkeit mit mehreren tausend Menschen in teils drastischen Notlagen gesprochen, ihnen zu ihren Rechten verholfen und sie Schritt für Schritt bei der Verbesserung ihrer Lebenssituation unterstützt. Die vielen intensiven Begegnungen und Erfahrungen begleiten den Sozialpädagogen nun schon so lange, dass eine Zeit vor der Wohnungslosenhilfe in der Hansastraße fast unwirklich erscheint.
Die wohl größte Umwälzung in Roland Löhrs Laufbahn stellten die so genannten "Hartz IV-Reformen" dar. "Die Menschen standen Schlange bis in die Treppenhäuser der zuständigen Bewilligungsstellen", erinnert sich Roland Löhr. "Es waren chaotische Zustände auf Kosten der betroffenen Menschen, auch und gerade bei uns in der Beratungsstelle." Vor allem aber sieht der Berater in den Reformen eine "beispiellose Armutsverschärfung", die er für einen großen Fehler hält.
Jetzt - nach seinem Abschied in den Ruhestand und mit inzwischen 63 Jahren - hat Roland Löhr mehr Zeit, um seinen liebsten Freizeitbeschäftigungen nachzugehen: Gitarre spielen und Gedichte lesen. Für diesen Lebensabschnitt wünschen ihm das Team, seine Wegbegleiter, Vorstand und Abteilungsleitung alles Gute.